Wissen18. März 20246 Min. Lesezeit

Was ist Kakao und woher kommt er?

Kakao ist einer der meistgehandelten Agrarrohstoffe. In diesem Artikel erfahren Sie alles über den Weg von der Bohne bis zur Schokolade.

Wie wächst eine Kakaopflanze?

Das Wichtigste zusammengefasst 

  • Die Kakaopflanze wächst in Regionen mit tropischer Wärme rund um den Äquator
  • Afrika, insbesondere die Elfenbeinküste, ist der größte Produzent von Kakao
  • Es wird grundsätzlich zwischen 4 Kakaosorten unterschieden: Forastero, Criollo, Trinitario, und Arriba
  • Kakao ist ein echtes Super-Food und enthält viele positive Inhaltsstoffe, wie Magnesium, Kalzium, Antioxidantien
  • Kakao wird vielseitig eingesetzt: als Schokolade, Gewürz oder in der Kosmetik

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Was genau ist Kakao eigentlich?

Kakao beschreibt vieles: Die meisten kennen ihn als wohltuendes Heißgetränk an kalten Tagen, als Gewürz oder als süßen Schokoriegel. Doch wie gelangt er eigentlich in unsere Supermärkte?
Ganz zu Beginn steht der Kakaobaum. Dieser reift besonders in sonnigen Gebieten und trägt die sogenannten Kakaofrüchte. Sobald diese gereift sind, erkennbar an der gelben, roten oder violetten Färbung, können sie geöffnet werden. Im Inneren befinden sich das Fruchtfleisch und die Samen. Letzteres kennen wir hierzulande als Kakaobohnen. Zu Beginn sehen die Samen jedoch noch ganz anders aus – eher weich, hell und mit einer weißen Färbung.

Kakaopflanze wird aufgeschnitten

Erst die Fermentierung sorgt dafür, dass sich diese in Richtung unserer klassischen braunen Kakaobohnen verwandeln. Während dieses Gärungsvorgangs werden bestimmte Substanzen freigesetzt, die später beim Rösten der Bohnen für den von uns begehrten Schokoladengeschmack sorgen.

Heute werden 4,9 Millionen Tonnen Kakao jährlich produziert. Damit lassen sich nunmehr vielerlei Produkte wie etwa Kakaogetränke, Schokolade oder auch Kosmetik herstellen.

Wo wird Kakao überall angebaut?

Die Kakaopflanze stammt ursprünglich aus dem Amazonasgebiet. Von dort gelangten die Samen nach Mittelamerika, wo die Pflanze erstmals von den Mayas angebaut wurde. Damals wurden Kakaobohnen in Mexiko und Mittelamerika sogar als Zahlungsmittel verwendet.

Wie die Kaffeepflanze braucht auch der Kakaobaum eine besondere Umgebung, um optimal zu gedeihen und sich voll zu entfalten. Am besten geeignet ist die tropische Wärme rund um den Äquator. Mehr als 40 Länder auf der ganzen Welt haben sich mittlerweile dem Anbau von Kakao gewidmet. Insbesondere in Asien, Lateinamerika und Afrika befinden sich zahlreiche Anbaugebiete. Rund 70 Prozent der Gesamternte stammt jedoch aus Westafrika. Zu den Gebieten mit den stärksten Anbauflächen gehören dabei folgende Länder:

  • Elfenbeinküste
  • Ghana
  • Ecuador
  • Kamerun
  • Nigeria
  • Brasilien
  • Indonesien
  • Papua-Neuguinea
Auf der Weltkarte werden acht Kakaoanbaugebiete gezeigt. Darunter die Elfenbeinküste, Ghana, Ecuador, Kamerun, Nigeria, Brasilien, Indonesien und Papua-Neuguinea

Kakaobäume sind generell sehr empfindlich. Sie dürfen nie der prallen Sonne ausgesetzt werden. Umso besser, dass Kakaobäume mit maximal 10 bis 15 Metern deutlich kleiner sind als andere Regenwaldpflanzen und durch den ständigen Schatten geschützt werden.

Deshalb werden Kakaobäume oft zusammen mit Mischkulturen wie Kokospalmen oder Zitrusfrüchten gepflanzt. So werden nicht nur die natürlichen Schattenspender genutzt, die den Bauern auch zusätzliche Erträge bringen, sondern auch der Einsatz von Pestiziden wird durch eine solche Mischkultur stark minimiert.

Nachdem eine Kakaopflanze gepflanzt wird, dauert es etwa fünf Jahre bis zum ersten Mal Kakaofrüchte geerntet werden können. Mit einer Reifezeit von vier bis acht Monaten, kann die Pflanze zwei Mal jährlich geerntet werden. Folglich können Kakaofrüchte über 25-30 Jahre geerntet werden bis der Ertrag so stark abnimmt, dass eine neue Kakaopflanze gebraucht wird.

Diese Kakaosorten gibt es

Unter den Kakaobohnen existieren übrigens vier große Sorten, zwischen denen unterschieden wird:

  • Forastero
  • Criollo
  • Trinitario
  • Arriba Nacional
Zu sehen sind die Kakaobohnensorten Nacional in fleckig gelb, Trinitario in rot, Criollo in bräunlich und Forastero in gelb

Der Forastero-Kakao ist die weltweit bekannteste Kakaosorte und somit der typische Industriekakao. Mit einem Marktanteil von ca. 80 % steht sie weit über andere Sorten, was durch die sehr robuste und ertragreiche Pflanze erklärt werden kann.

Die Sorte Criollo ist die edelste aller Kakaosorten und gilt zusammen mit dem Forastero als einer der beiden Grundtypen. Mit einem Marktanteil von höchstens einem Prozentpunkt, ist sie aber auch weniger nachgefragt. Der Anbau ist aufgrund der sehr empfindlichen Pflanze und einem geringen Ertrag eher unattraktiv.

Die Kreuzung der Grundtypen nennt man Trinitario. Sie kombiniert die Resistenz und den Ertrag des Forastero mit dem Aroma des Criollo und kommt damit auf einen Marktanteil von maximal 15 %.

Die Arriba Nacional wird ausschließlich in Ecuador angebaut und gilt als sehr hochwertig durch ihr Aroma. Sie wird jedoch immer mehr mit der Hybridsorte CCN-51 ersetzt, da diese deutlich widerstandsfähiger ist. Arriba-Kakao kommt aktuell auf einen Marktanteil von knapp 5 %.

Jeder dieser Sorten bietet je nach Vorlieben und Geschmack diverse Vorteile. Die Samen des Kakaobaums beinhalten im Übrigen eine Vielzahl an gesunden Inhaltsstoffen. Diese gehen bei der Trocknung (Gärung) und anschließenden Röstung jedoch größtenteils verloren. Vorab sei aber gesagt, dass auch die restlichen Inhaltsstoffe den Kakao noch zum echten Super-Food machen.

Diese Inhaltsstoffe machen Rohkakao zum Super-Food

Natürlicher Rohkakao gilt als echtes Super-Food und eine hervorragende Vitalstoffquelle. Schokolade und andere Kakaoprodukte profitieren von der Fülle an Inhaltsstoffen und den ernährungsphysiologischen Eigenschaften. Experten schätzen, dass in der gerösteten Kakaobohne noch etwa 400 verschiedene Inhaltsstoffe enthalten sind. Diese Inhaltsstoffe enthält pures Kakaopulver im Durchschnitt:

  • Mineralstoffe, wie Magnesium, Calcium, Zink, Eisen und Kalium
  • Vitamine, wie Niacin, Vitamin A, E, B ,B2, und B4
  • Theobromin (Alkaloid)
  • Ballaststoffe
  • Antioxidantien (Flavonoide)
  • Proteine (Eiweiße)
  • Lipide (Fette)
  • Kohlenhydrate
  • organische Säuren
  • Aromastoffe
Zu den Inhaltsstoffen der Kakaobohnen gehören 4 % gesunde Fette, 11,5 % Eiweiß, 9 % Zellulose, 7,5 % Stärke, 6 % sekundäre Pflanzenstoffe, 5 % Wasser, 2,6 % Mineralstoffe, 2 % organische Säuren , 1,2 % Theobromin, 1 % Zucker, 0,2 % Koffein
  • Schutz und Entspannung:
    Kakao enthält wichtige Nährstoffe wie Zink, Kalium, Vitamin E, gesunde Fette und Theobromin. Diese Inhaltsstoffe bilden eine solide Grundlage für ein gestärktes Immunsystem und wirken vitalisierend und stimmungsaufhellend. Theobromin trägt außerdem zur Erweiterung der Blutgefäße, zur Senkung des Blutdrucks und zur Anregung des zentralen Nervensystems bei.

  • Stärkung von Muskulatur, Nerven und des Immunsystems:
    Die Inhaltsstoffe des Kakaos sind nicht nur gut für den Körper, sondern auch für Muskel- und Nervenzellen. Magnesium, Eisen, Kalium, Kohlenhydrate und Proteine tragen zur Stärkung und Vitalität bei. Die zahlreichen natürlichen Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) und Antioxidantien im Kakaopulver können helfen, Viren und freie Radikale zu bekämpfen und Entzündungen zu hemmen.

  • Förderung des Stoffwechsels:
    Ballaststoffe, die im Kakao vorhanden sind, sorgen nicht nur für ein angenehmes Sättigungsgefühl, sondern unterstützen auch die Verdauung. Zink trägt zusätzlich zu einem normalen Stoffwechsel bei.

  • Steigerung der Stimmung:
    Der Konsum von Schokolade oder Kakao führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Dopamin. Dadurch verspüren wir mehr Freude und Vergnügen bei alltäglichen Dingen und können uns leichter für Dinge begeistern. Wir sind motivierter und energiegeladener. Wenn zu wenig Dopamin ausgeschüttet wird, erscheint uns alles anstrengender, wir sind leichter gestresst und unter Druck.

  • Positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System:
    Zu den herzgesunden Inhaltsstoffen zählen auch die zahlreichen natürlichen und sekundären Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Polyphenole. Sie wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Dies ist das Ergebnis einer Studie aus dem Jahr 2020.

Eine besonders nährstoffreiche Variante des Kakaos stellen die sogenannten Kakao Nibs dar. Diese schonend gerösteten Splitter werden klassischerweise aus Rohkakao gewonnen und enthalten aufgrund der Röstung unter niedrigen Temperaturen weitaus mehr Nährstoffe als Schokolade. Sie sind eine super Quelle für Kalzium und Magnesium und enthalten zudem wichtige Spurenelemente. Generell gelten die leckeren Splitter als unwiderstehlicher Snack für alle Kakaoliebhabenden.

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Ist Kakao gesund?

Wie fast immer heißt es auch beim Kakao „es kommt darauf an“. Grundsätzlich gibt es Kakao in verschiedenen Formen – von Rohkakao bis hin zum industriell hergestellten Kakao. Die Wahl dieser Formen hat einige Auswirkungen auf die Gesundheit.

Allgemein kann festgestellt werden, dass unverarbeiteter Kakao in Form von Rohkakao aufgrund seiner natürlichen Inhaltsstoffe als gesund angesehen wird. Diese wertvollen Bestandteile gehen jedoch bei weiterer Verarbeitung zunehmend verloren. In vielen industriellen Kakaoprodukten wird zudem eine erhebliche Menge Zucker hinzugefügt, wodurch stark verarbeiteter Kakao schnell zum ungesunden Gegenteil wird.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch der Konsum von wenig verarbeitetem Kakao in Maßen erfolgen sollte. Das Sprichwort „viel hilft viel“ trifft hier nicht unbedingt zu, insbesondere aufgrund des relativ hohen Kaloriengehalts von Rohkakao. Ein ausgewogener und moderater Verzehr von Kakao kann eine köstliche und gesunde Ergänzung zu Ihrer Nahrung sein.

Schokolade mit Kakaopulver und Zimt auf Tisch

Wo wird Kakao eingesetzt?

Wenn es um die Verarbeitung von Kakao geht, dann erweist sich das Nahrungsmittel als echter Allrounder.

Ganz klassisch denken wir natürlich als erstes an Schokolade. Tatsächlich wird rund zwei Drittel des Kakaos zu der süßen Leckerei weiterverarbeitet. Zur Benennung von Schokolade gibt es sogar eine Verordnung. Diese beschreibt, wie Schokolade ab einem bestimmten Kakaoanteil genannt werden darf:

  • 50 % Halbbitterschokolade
  • 35 % Schokolade
  • 30 % und 18 % Milchmasse Vollmilchschokolade
  • 25 % und 14 % Milchmasse Milchschokolade

Das restliche Drittel des Kakaos findet sich als Kakaopulver in den Regalen der Supermärkte und im Online-Handel wieder. Er kann so zum Beispiel auch zum Backen von Kuchen, Keksen und vielem mehr genutzt werden. Besonders beliebt ist die von Kindern und Erwachsenen bevorzugte Trinkschokolade oder der warme Kakao. Letzteres kann auch mit einem Kaffeevollautomaten mit Kakao-Funktion zubereitet werden.

Ein ganz anderes Einsatzgebiet stellt hingegen die Kosmetikbranche dar. Hier werden die aus dem Kakaobaum gewonnenen Fette und die Kakaobutter zu Gesichtsmasken, Lippenbalsam, Lotionen und Cremes weiterverarbeitet. Der Vielfalt des Kakaos sind demnach keine Grenzen gesetzt.

Zu sehen ist ein Lippenpflegestift mit den Namen "Cocoa night lip balm" in einer braunen Tupe. Der Hintergrund besteht aus braunem Pulver.

Sind sich Kaffee- und Kakaobohnen ähnlich?

Kaffee- und Kakaobohnen sind in ihrer Anbauweise, Beschaffenheit und Verarbeitung nahezu identisch, unterscheiden sich jedoch maßgeblich beim Geschmack und den Inhaltsstoffen. Beide Bohnensorten enthalten Koffein, wobei in Kaffeebohnen etwa viermal so viel Koffein enthalten ist wie Kakao. Dieser enthält stattdessen Theobromin, ein Inhaltsstoff, der mit Koffein strukturell verwandt ist und eine deutlich mildere Wirkung auf unseren Körper hat. Dies bedeutet, dass der gefürchtete Energieabfall, der oft nach Koffeinkonsum auftritt, bei Theobromin nahezu unbemerkt bleibt.
Eine interessante Besonderheit von Theobromin ist seine Fähigkeit, die Blutgefäße zu erweitern und den Blutdruck zu senken. Dies steht im klaren Gegensatz zu Koffein, das dazu neigt, den Blutdruck vorübergehend zu erhöhen.

Kaffee und Kakao werden auch gerne zusammen verwendet. Die Kombination aus leckerem Kaffee und genussvollem Kakao gilt in vielen Ländern als echte Spezialität. So wird unter anderem der „Caffè Mocca“ in vielen Cafés und Restaurants angeboten. Er besteht aus Espresso, Kakao und geschäumter Milch.

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Meike

Damit alle Kaffee-Partner-Mitarbeitenden ein umfangreiches Grundwissen über Kaffee haben, schult Meike Mehring die Kolleg:innen bereits seit 2012 regelmäßig. Sie ist ausgebildete Kaffeesommelière und weiß, worauf es bei einem guten Kaffee ankommt.