Gesundheit • 05. Januar 2024 • 5 Min. Lesezeit
Wie gesund ist Kaffee für das Herz?
Kaffee und Tee weisen verschiedene gesundheitliche Vorzüge auf und können zudem das Risiko für Herzkrankheiten senken. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze:
- Langzeitstudie beweist: Kaffee und Tee können das Risiko für tödliche Herzerkrankungen mindern.
- Entkoffeinierter Kaffee kann ebenfalls die Gefahr eines Todes durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.
- Der Gesamtkontext zählt: Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil müssen immer berücksichtigt werden.
Auswirkungen von Tee und Kaffee auf Herzerkrankungen in Langzeitstudie untersucht
Tee- und Kaffeetrinker:innen können nun einen weiteren Grund dafür bekommen, regelmäßig zur Tasse zu greifen. Denn niederländische Wissenschaftler:innen haben in einer Langzeitstudie Daten erheben können, die zeigen, dass ein moderater Kaffeekonsum oder ein hoher Teekonsum das Risiko für tödliche Herzerkrankungen reduzieren kann. Diese vorteilhafte Wirkung wird den Antioxidantien in diesen Getränken zugeschrieben, die freie Radikale abfangen können. Sie gelten als eine Hauptursache für den Alterungsprozess.
Methode und Ergebnisse der Studie
Es wurden 37.514 niederländische Frauen und Männer in einem Alter zwischen 20 und 65 Jahren 13 Jahre lang beobachtet. Obwohl die Teetrinker:innen nicht speziell nach ihrer bevorzugten Teesorte gefragt und danach kategorisiert wurden, wird in den Niederlanden zu 78 Prozent schwarzer Tee und zu 4,6 Prozent grüner Tee getrunken. Daher wurde bei der Auswertung davon ausgegangen, dass sich die Ergebnisse hauptsächlich auf den regelmäßigen Konsum von schwarzem Tee beziehen. Weitere Kriterien wie Geschlecht, Alter, körperliche Aktivität, Alkoholkonsum oder Diabetes wurden ebenfalls berücksichtigt.
Die Testpersonen wurden je nach Konsum in sechs Gruppen eingeteilt, von weniger als einer Tasse bis zu mehr als sechs Tassen pro Tag. Für die Analyse wurden mehr als 20 Gesundheitskriterien berücksichtigt.
Ergebnis für Teetrinker:innen: Der tägliche Genuss von drei bis sechs Tassen Tee kann, das Sterberisiko durch Herzerkrankungen um bis zu 45 Prozent reduzieren. Auch das Risiko an einem Herzleiden zu erkranken, wurde mit mehr als sechs Tassen Tee pro Tag um 36 Prozent gesenkt.
Ergebnis für Kaffeetrinker:innen: Zwei bis vier Tassen Kaffee am Tag können das Risiko von tödlichen Herzerkrankungen um 20 Prozent reduzieren.
Weitere Studie untermauert positive Wirkung
Zuletzt sei gesagt, dass die Daten 2010 veröffentlicht wurden. Seitdem haben Forscher:innen weiter an diesem Thema geforscht und immer mehr Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von regelmäßigem Kaffeekonsum gewonnen. Auch eine aktuelle australische Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Kaffee trinken Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann. Die Forscher:innen analysierten Daten von etwa 450.000 Teilnehmenden, die zu Beginn der Studie keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Über einen Zeitraum von durchschnittlich 12 Jahren stellten sie fest, dass Kaffeetrinker:innen gesünder blieben und seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelten oder daran verstarben im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinker:innen. Ebenso wird erwähnt, dass dies immer mit einem moderaten Konsum eingeht geht - weniger als sechs Tassen.
Chemische Inhaltsstoffe von Tee und Kaffee in Bezug auf Herzerkrankungen
Die natürlichen Inhaltsstoffe von Tee und Kaffee bieten eine Mischung aus potenziellen gesundheitlichen Vorteilen und Risiken. Es ist wichtig, die Gesamtwirkung dieser Verbindungen im Kontext einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils zu betrachten.
- Koffein
In beiden Getränken vorhanden. Es kann die Herzfrequenz und den Blutdruck leicht erhöhen; übermäßiger Konsum kann zu Herzrhythmusstörungen führen. - Polyphenol
Sowohl Tee als auch Kaffee enthalten potente antioxidative Substanzen. Während Catechine im Tee dazu beitragen können, den LDL-Cholesterinspiegel zu senken, kann die Chlorogensäure im Kaffee sich auf den Blutdruck auswirken. - Flavonoide
Hauptsächlich in Tee; sie haben entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen. - Theobromin und Theophyllin
In Tee; helfen bei der Erweiterung der Blutgefäße und Senkung des Blutdrucks. - Diterpene (Cafestol und Kahweol)
In Kaffee; können den Cholesterinspiegel beeinflussen, besonders bei ungefiltertem Kaffee.
Schütz entkoffeinierter Kaffee auch vor Herzerkrankungen?
Die erwähnten Studien deuten darauf hin, dass auch entkoffeinierter Kaffee das Krebsrisiko reduzieren und die Gefahr eines Todes durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann. Entkoffeinierter Kaffee ist besonders für Personen geeignet, die empfindlich auf Koffein reagieren oder aus anderen gesundheitlichen Gründen darauf verzichten wollen. Für diese Menschen kann ein Umstieg auf koffeinfreie Optionen eine Alternative sein.
Die Kaffeebohne beinhaltet über 1000 Antioxidantien, selbst wenn sie entkoffeiniert ist. Diese Antioxidantien können ebenso freie Radikale neutralisieren.
Fazit: Schutz vor Herzerkrankungen durch Kaffee und Tee
Die Studie der niederländischen Forscher weist darauf hin, dass Kaffee und vorrangig schwarzer oder grüner Tee dazu beitragen kann, das Risiko von Herzerkrankungen zu senken. Dies wird auf die darin enthaltenen Antioxidationen zurückgeführt. Wer also jeden Tag eine gewisse Menge an Kaffee oder Tee zu sich nimmt, kann über längere Zeit das Risiko eines Herzleidens senken. Die Ergebnisse sind immer im Gesamtkontext eines gesunden Lebensstils zu sehen.
Während die gesundheitlichen Vorteile von Kaffee und Tee beachtenswert sind, ist es wichtig zu betonen, dass sie am besten in Maßen genossen werden sollten. Übermäßiger Konsum kann zu Schlafstörungen, Herzklopfen oder anderen Symptomen führen. Eine über den Tag verteilte Koffeinaufnahme aus allen Quellen von bis zu 400 mg pro Tag (ca. 5,7 mg/kg KG/Tag) ist für die gesunde erwachsene Allgemeinbevölkerung mit Ausnahme von Schwangeren unbedenklich.
Das heißt, haben Sie kein schlechtes Gewissen beim Tee oder Kaffee trinken. Ein moderater Konsum ist sogar gesund. Wenn Sie allerdings schon unter Herzerkrankungen leiden, sprechen Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab. Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Bereuung.