Wissen02. März 20234 Min. Lesezeit

Entkoffeinierter Kaffee: Das sollten Sie wissen

Der Kaffee am Morgen dient bei den meisten Leuten als klassischer „Wachmacher“. Doch verträgt man das Koffein im geliebten Heißgetränk nicht, schafft entkoffeinierter Kaffee Abhilfe, sodass niemand auf den Kaffeegenuss verzichten muss.

Entkoffnierter Kaffee wird von zwei Händen gehalten

Das Wichtigste über entkoffeinierten Kaffee:

  1. Ludwig Roselius, der Gründer der bekannten Kaffeemarke „Kaffee HAG“ stellte im Jahr 1903 zum ersten Mal entkoffeinierten Kaffee her.
  2. Heutzutage werden Lösungsmittel zur Herstellung von entkoffeiniertem Kaffee verwendet, die das in den Kaffeebohnen enthaltene Koffein freigeben.
  3. Obwohl der Kaffee den Titel „entkoffeiniert“ trägt, ist er nie gänzlich frei von Koffein.
  4. Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass koffeinfreier Kaffee im Gegensatz zum normalen Kaffee den Cholesterinspiegel erhöht.
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Wie wurde koffeinfreier Kaffee erfunden?

Ludwig Roselius, der Gründer der bekannten Kaffeemarke „Kaffee HAG“ stellte im Jahr 1903 zum ersten Mal entkoffeinierten Kaffee her. Der Grund war denkbar traurig: Kurz zuvor war nämlich sein Vater gestorben und Roselius führte dies nicht zuletzt auf den immensen Kaffee- und damit auch Koffeinkonsum seines Vaters zurück. Der erste entkoffeinierte Kaffee war aber nicht unbedingt förderlich für die Gesundheit. Denn nachdem die Kaffeebohnen in Salzwasser aufgequollen waren, entzog Roselius ihnen mit Hilfe von Benzol das Koffein. Benzol ist aber ein Stoff, der heutzutage als krebserregend gilt, das sogenannte Roselius-Verfahren wird daher heute nicht mehr angewendet.

Wie wird Kaffee entkoffeiniert?

Entkoffeinierung mit dem Schweizer-Wasser-Prozess

Der Schweizer-Wasser-Prozess (SWP) funktioniert ganz ohne gesundheitsschädliche Chemie, hat dafür aber andere Nachteile. Dieses Verfahren arbeitet mit dem Prinzip der Sättigung: Zunächst werden dazu die Kaffeebohnen in Wasser gelegt und zwar so lange, bis alle löslichen Bestandteile in das Wasser übergegangen sind. Dieses Wassergemisch wird dann durch einen speziellen Filter gegeben, um das im Wasser gelöste Koffein vom Rest zu trennen. Das koffeinfreie Wasser wird nun weiter verwendet. In dem nun folgenden Schritt werden wiederum Kaffeebohnen in das Wasser, das nun alle Kaffee-Bestandteile abgesehen von dem Koffein enthält, gegeben und darin quellen gelassen. Nun kommt das Prinzip der Sättigung ins Spiel: Da das Wasser alle Bestandteile der Bohne enthält, nur nicht das Koffein, kann nur das Koffein an das Wasser abgegeben werden. So wird den Bohnen also durch das Wasser ihr Koffein entzogen und sie auf diese Weise entkoffeiniert. Diese Methode ist jedoch sehr aufwendig und eher verschwenderisch, da man viele Kaffeebohnen zum Sättigen des Wassers benötigt, die man danach einfach entsorgt.

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Entkoffeinierung durch Lösungsmittel

Eine der heute gängigen Methoden zum Entkoffeinieren von Kaffee setzt auf Lösungsmittel. Dazu lässt man auch hier in einem ersten Schritt die Kaffeebohnen zunächst aufquellen, um sie bereit für die Lösungsmittel zu machen . Kommen diese dann zum Einsatz ist Geduld gefragt: Mindestens zehn Stunden müssen in der Regel die Kaffeebohnen mit Lösungsmitteln behandelt werden, um ihr Koffein frei zu geben. Aber der Einsatz von Lösungsmitteln ist nicht ganz unumstritten. Bis heute ist nämlich nicht abschließend geklärt, ob die Stoffe, die dabei zum Einsatz kommen, gefährlich für die Gesundheit sind oder nicht. Es scheint nämlich Hinweise darauf zu geben, dass mindestens ein Lösungsmittel, nämlich Dichlormethan, potentiell krebserregend ist.

CO2-Verfahren zur Entkoffeinierung

Bei diesem Verfahren werden die Kaffeebohnen in Wasser eingeweicht, um das Koffein aus den Bohnen zu lösen. Anschließend wird das Wasser durch einen Kohlendioxidfilter geleitet, der das Koffein aus dem Wasser herausfiltert. Das CO2 wird dann unter hohem Druck auf die Bohnen gepresst, wodurch das Koffein aus den Bohnen extrahiert wird. Der Vorteil der CO2-Entkoffeinierung ist, dass sie eine schonende Methode ist, die das Aroma und den Geschmack des Kaffees nicht beeinträchtigt. Andere Methoden wie die Entkoffeinierung mit Chemikalien können dazu führen, dass der Kaffee einen unerwünschten Geschmack und Geruch bekommt. Darüber hinaus ist die CO2-Entkoffeinierung umweltfreundlicher als andere Methoden. Die Verwendung von Chemikalien kann schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, während das CO2, das bei diesem Verfahren verwendet wird, nicht schädlich ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die CO2-Entkoffeinierung teurer ist als andere Methoden. Der Prozess erfordert spezielle Ausrüstung und ist zeit- und arbeitsintensiv. Aus diesem Grund ist Kaffee, der durch CO2-Entkoffeinierung hergestellt wird, in der Regel teurer als andere Kaffeesorten.

Triglycerid-basierte Entkoffeinierung

Diese Methode verwendet Triglyceride, die aus pflanzlichen Ölen gewonnen werden, um das Koffein aus den Kaffeebohnen zu entfernen. Die Bohnen werden in Wasser eingeweicht, und dann werden die Triglyceride hinzugefügt, um das Koffein zu extrahieren. Die Bohnen werden dann erneut in das entkoffeinierte Wasser eingeweicht, um die Aromen und Geschmacksstoffe wieder aufzunehmen. Diese Methode gilt als sicher und umweltfreundlich, ist jedoch ebenfalls teurer als die Lösungsmittelbasierte Entkoffeinierung.

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Ist entkoffeinierter Kaffee in der Schwangerschaft sinnvoll?

Für viele werdenden Mütter verzichten in der Schwangerschaft auf so einige Lebensmittel und Getränke, um dem Kind nicht zu schaden. So auch auf Koffein – aber ist die Furcht gerechtfertigt?

Tatsächlich kommen Studien zu dem Thema „Koffein und Schwangerschaft“ zu keinem eindeutigen Ergebnis. Manche glauben einen statistischen Zusammenhang zwischen Beeinträchtigungen des Neugeborenen und dem Koffein-Konsum der Mutter zu finden, andere sehen diesen Zusammenhang nicht. Die Frage ist aber noch nicht abschließend geklärt. Wenn Sie mehr über das Thema Kaffee in der Schwangerschaft lesen wollen, dann schauen Sie sich diesen Artikel dazu an. Wer allerdings kein Risiko eingehen möchte, kann auf entkoffeinierten Kaffee zurückgreifen.

Unser Tipp: Wählen Sie gerade in der Schwangerschaft entkoffeinierten Kaffee, der mit einem Bio-Siegel ausgezeichnet ist.

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Was man noch über koffeinfreien Kaffee wissen sollte

Enthält entkoffeinierter Kaffee Koffein?

Obwohl der Kaffee den Titel „entkoffeiniert“ trägt, ist er nie gänzlich frei von Koffein. Rein chemisch scheint es auch nicht möglich zu sein, Koffein bis auf letzte Reste aus den Bohnen heraus zu filtern. In der EU ist es daher so, dass Kaffee bis zu einem Gehalt von 0,1 % Koffein noch als entkoffeinierter Kaffee deklariert werden darf.

Wie wirkt sich koffeinfreier Kaffee auf die Gesundheit aus?

Entkoffeinierter Kaffee ist nicht automatisch gesünder. Wie wir bereits gesehen haben, kommt es ganz maßgeblich auf die Methode an, die verwendet wird, um dem Kaffee das Koffein zu entziehen. So kann es unter Umständen sein, dass der Kaffee durch bestimmte Verfahren weniger verträglich wird, als er das mit Koffein wäre. Dies ist aber eine ganz individuelle Erfahrung. Laut Studienlage erhöht koffeinfreier Kaffee außerdem den Cholesterinspiegel. In einer Studie wurde ermittelt, dass der tägliche Genuss von gewöhnlichem Kaffee keine negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zeigt, jedoch der Gehalt an Fettsäuren im Blut bei der gleichen Menge an entkoffeiniertem Kaffee deutlich ansteigt. Insgesamt ist die Forschungslage zum Einfluss von koffeinfreiem Kaffee auf den Cholesterinspiegel jedoch begrenzt und uneinheitlich.

Entkoffeinierter Bio-Kaffee besser?

Entkoffeinierter Bio-Kaffee scheint die bessere Wahl zu sein. Denn bei Bio-Kaffee dürfen keine chemischen Lösungsmittel zum Einsatz kommen, um die Bohne von dem Koffein zu befreien. Wer sich also vor Dichlormethan fürchtet, sollte zu Bio entkoffeiniertem Kaffee greifen. Denn dieser wird in der Regel mithilfe der CO2-Methode entkoffeiniert.

Von Natur aus koffeinfrei?

Entkoffeinierter Kaffee scheint auch auf natürliche Weise zu wachsen. In Äthiopien haben Wissenschaftler im Jahr 2004 eine von Natur aus koffeinfreie Kaffeepflanze entdeckt. Seither versucht man quasi auf natürlichem Wege, nämlich durch Selektion und Kreuzungen, eine Kaffeepflanze zu züchten, die koffeinfreie Früchte trägt. Bisher sind die Kaffeepflanzen jedoch noch nicht ertragreich genug, als dass natürlich produzierter entkoffeinierter Kaffee im Handel in naher Zukunft verfügbar sein könnte. Aber wie heißt es so schön: Abwarten und Tee – Pardon! – Kaffee trinken.

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Thorsten

„Ein guter Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.“ So seine Devise. Ab und zu darf es auch ein Schuss Milch in den Kaffee sein - am liebsten als feincremiger Milchschaum wie aus der Crema Duo.