Wissen • 24. September 2024 • 6 Min. Lesezeit
Was ist ein Mokka?
Als Mokka bezeichnet man in Deutschland den typisch türkischen Kaffee. Erfahren Sie, was ihn besonders macht und wie er zubereitet wird, in unserem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze:
- Charakteristisch für den türkischen Mokka sind seine Zutaten: fein gemahlenes Kaffeepulver, Zucker, Gewürze und Wasser.
- Er wird mehrmals in einem Cezve, einem langstieligen Kännchen, gekocht und mit Kaffeesatz serviert.
- Die Bezeichnung „Mokka“ geht auf die Heimat des Mokkas zurück, die Hafenstadt Al-Muchá im Jemen.
- Türkischer Kaffee enthält mehr Antioxidantien, jedoch auch Kaffeeöle, die den Cholesterinspiegel erhöhen können.
Was ist türkischer Mokka Kaffee?
Als Mokka bezeichnet man in Deutschland den typisch türkischen Kaffee.
Charakteristisch für den Mokka sind seine Zutaten: fein gemahlenes Kaffeepulver, Zucker und Wasser. Auch die Zubereitung des Mokkas unterscheidet sich von anderen Kaffeearten, schließlich wird er gleich mehrmals gekocht und mit Kaffeesatz serviert. Tatsächlich handelt es sich hierbei um die älteste Zubereitungsart eines Kaffees.
Wo kommt türkischer Mokka Kaffee her?
Mokka ist eine traditionelle Kaffeezubereitung, die ihren Ursprung im Nahen Osten hat und sich durch ihre starke, intensive Geschmacksnote auszeichnet. Der Name „Mokka“ stammt von der jemenitischen Hafenstadt Al-Muchá, wo der Mokka kultiviert, angebaut und in die Welt exportiert wurde. Ursprünglich kommt die Mokka-Bohne jedoch aus Äthiopien, genauer gesagt aus dem Königreich Kaffa. Bereits im 9. Jahrhundert wurden dort die roten Früchte des Kaffeestrauchs erwähnt. Damals verzehrten die Menschen die bitteren Bohnen roh, vor allem wegen ihrer belebenden Wirkung. Erst später begann man, die Bohnen zu rösten und mit Zucker und Wasser aufzukochen.
Im 14. Jahrhundert gelangte der Kaffee durch Sklavenhändler nach Arabien und verbreitete sich von der Hafenstadt Al-Muchá im Jemen, die auch als Mocha oder Mokka bekannt ist, im gesamten arabischen Raum. Durch die Expansion des Osmanischen Reiches fand der Kaffee unter dem Namen „khave“ seinen Weg auch in türkische Gebiete, wo die Zubereitung und die türkische Kaffeekultur sogar Teil des UNESCO Weltkulturerbes wurde.
Obwohl die Mokka-Bohne keinen Kakao enthält, erinnert ihr Geschmack an Kakaoaromen mit einer fruchtigen Note. Mit Gewürzen wie Kardamom oder Zimt verfeinert, erhält der Mokka seine typisch orientalische Note. Die Kaffeebohnen aus der Hafenstadt Al-Muchá wurden ab dem 17. Jahrhundert auch in die großen europäischen Hafenstädte exportiert und wurden weltweit immer beliebter.
Als Ursprungsregion der Kaffeebohne gilt das heute in Äthiopien liegende Königreich Kaffa.
Türkischer Kaffee: Zubereitung
Die klassische Zubereitung des Mokkas unterscheidet sich maßgeblich von anderen Kaffeespezialitäten.
Traditionell wird der Mokka in einem türkischen Mokkakännchen gekocht. Das langstielige Kännchen aus Edelstahl wird auch Ibrik oder Cezve genannt. Zunächst kommt das Wasser in das Kännchen. Das Maß ist hierbei die Tassengröße. Eine Mokka-Tasse umfasst meist 50 bis 90 ml. Diese Menge gehört dann zum Aufkochen in das Kännchen. Das verwendete Kaffeepulver sollte möglichst fein sein, denn es wird nicht gefiltert, sondern direkt mit eingeschenkt. Pro Tasse Mokka reicht ein Teelöffel Kaffeepulver. Meist wird der Mokka süß getrunken, sodass bereits beim Aufkochen Zucker zum Kaffeepulver hinzugefügt wird. Auch die verwendeten Gewürze werden mitgekocht und zum Pulver gegeben.
Schritt für Schritt-Anleitung
- Die benötigte Menge Wasser wird in das Cezve gekippt.
- Dann kommen der türkische Kaffee und die gewünschte Menge an Zucker und Gewürze hinzu.
- Der Mokka wird nun bei mittlerer Stufe erhitzt, aber nicht zum Kochen gebracht. Dabei alles langsam umrühren.
- Eine intensive Schaumkrone ist, neben dem Kaffeesatz, das Markenzeichen eines perfekt zubereiten Mokkas. Steigt der Mokka 2-3 Minuten in der Cezve hoch und die Schaumkrone bricht auf, ist er servierfertig.
Am besten kommt der Mokka in kleinen orientalischen Tassen zur Geltung, aber auch in einer Espressotasse mundet er.
Traditionell lässt man den Kaffee einige Minuten ruhen, sodass sich der Kaffeesatz am Boden absetzt, bevor er genossen wird. Dies verleiht dem türkischen Kaffee seinen intensiven Geschmack und seine charakteristische Konsistenz.
Türkischen Kaffee ohne Kanne zubereiten
Türkischen Kaffee ohne traditionelle Kanne (Cezve) zuzubereiten, erfordert etwas Kreativität, ist aber möglich:
- Zubereitung in einem Topf
Gießen Sie in der gewünschten und benötigten Menge Wasser in einen kleinen Kochtopf und fügen Sie den gemahlenen Kaffee (und optional den Zucker) hinzu. Rühren Sie gut um, damit sich der Kaffee gleichmäßig verteilt. Erhitzen Sie den Kaffee langsam, bis er aufschäumt, und nehmen Sie ihn dann vom Herd. Wiederholen Sie das Aufheizen 2–3 Mal für das volle Aroma. - Zubereitung in der Tasse
Geben Sie einen gehäuften Teelöffel fein gemahlenes Kaffeepulver in eine Mokkatasse und erhitzen Sie Wasser im Wasserkocher. Sobald das Wasser kocht, gießen Sie es direkt in die Tasse und rühren den Kaffee gründlich um. Lassen Sie den Kaffee etwa drei bis vier Minuten ziehen, damit sich das Pulver absetzt. Danach rühren Sie ihn erneut um. Das Kaffeepulver sollte sich während der Ziehzeit vollständig absetzen.
Ist türkischer Kaffee gesund?
Türkischer Kaffee kann in Maßen genossen gesundheitliche Vorteile bieten, ähnlich wie andere Kaffees. Studien zeigen, dass 1 bis 3 Tassen pro Tag, insbesondere durch den hohen Gehalt an Antioxidantien wie Chlorogensäure, positive Auswirkungen haben können. Eine 50 ml Tasse enthält etwa 130 mg Koffein, was die Leistungsfähigkeit und Reaktionszeit steigern kann. Zudem versorgt eine Tasse türkischen Kaffees den Körper mit wichtigen Nährstoffen wie Vitamin B2, B5 sowie kleinen Mengen an Kalium, Magnesium und Mangan.
Dank seines kräftigen Aromas wird türkischer Kaffee oft in kleineren Mengen getrunken, was hilft, den Koffeinkonsum zu kontrollieren. Mehr als 400 mg sollten es nicht am Tag sein. Eine Studie aus The Havard Gazette lässt vermuten, dass durch regelmäßigen Kaffeekonsum das Risiko für eine Despression bei Frauen verringert werden kann.
Es gibt jedoch auch Nachteile: Da türkischer Kaffee ungefiltert serviert wird, enthält er höhere Mengen an Cafestol und Kahweol – Substanzen, die den Cholesterinspiegel erhöhen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern können. Besonders Menschen mit erhöhtem Cholesterin sollten dies beachten.
Um den vollen gesundheitlichen Nutzen zu genießen, ist es ratsam, Mokka in Maßen zu trinken. Achten Sie hierbei auch auf den Zuckerkonsum. Sprechen Sie den Kaffeekonsum generell mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab, sollten Sie Vorerkrankungen besitzen.
Was ist gesünder Filterkaffee oder türkischer Kaffee?
Sowohl Filterkaffee als auch türkischer Kaffee haben gesundheitliche Vor- und Nachteile, die von der Zubereitungsart abhängen.
Filterkaffee
- Filterkaffee enthält weniger Öle und Schwebstoffe, da das Papierfilter diese herausfiltert. Das bedeutet, dass der Cholesterinspiegel weniger stark beeinflusst wird. Studien legen nahe, dass Filterkaffee besser für die Herzgesundheit sein könnte.
- Durch das Filtern gehen einige Antioxidantien und aromatische Öle verloren, die dem Kaffee seine gesundheitlichen Vorteile verleihen können.
Türkischer Kaffee
- Türkischer Kaffee wird ohne Filter zubereitet, was bedeutet, dass er mehr Antioxidantien und Kaffeeöle enthält, die entzündungshemmend wirken können. Der hohe Gehalt an Polyphenolen könnte ebenfalls gut für das Herz-Kreislauf-System sein.
- Da türkischer Kaffee ungefiltert zubereitet wird, verbleiben die Kaffeeöle und Schwebstoffe in der Tasse. Diese Öle, insbesondere Cafestol und Kahweol, können den Cholesterinspiegel erhöhen, was langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern könnte, vor allem bei regelmäßigem und hohem Konsum. Durch das Fehlen eines Filters gelangen diese Stoffe direkt in den Kaffee, was ihn intensiver, aber auch potenziell belastender für den Organismus macht.
Grundsätzlich kann man sagen, dass der Konsum beider Kaffeespezialitäten in Maßen vollkommen in Ordnung ist und es auf das persönliche Wohlbefinden ankommt.
Ist türkischer Kaffee stärker als Espresso?
Im direkten Vergleich liefert der türkische Kaffee fast die doppelte Menge an Koffein im Vergleich zum klassischen Espresso. Eine 50 ml Tasse türkischer Kaffee enthält etwa 130 mg Koffein, wohingegen ein klassischer Espresso mit einem Inhalt von 25-30 ml einen Koffeingehalt von etwa 40 mg aufweist.
Warum schmeckt türkischer Kaffee anders? Wir fassen zusammen!
Türkischer Kaffee schmeckt anders, weil er auf eine besondere Art zubereitet wird. Die Kaffeebohnen werden sehr fein gemahlen und zusammen mit Wasser und Zucker (optional) direkt im Cezve (der speziellen Kaffeekanne) aufgekocht. Der Kaffee wird nicht gefiltert, wodurch das Kaffeepulver im Getränk verbleibt, was dem Kaffee eine stärkere und reichhaltigere Textur verleiht. Der intensive Geschmack kommt zudem durch die lange Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffeepulver zustande. Das langsame Aufkochen bei niedriger Temperatur trägt ebenfalls zu seinem einzigartigen Aroma bei.