So erkennen Sie die Qualität der Kaffeebohne

Die Kaffeebohne ist die Grundlage eines schmackhaften Kaffees. Nur eine hochwertige Bohne garantiert besten Kaffeegenuss. Doch woran erkennt man eine gute Kaffeebohne?

Hand hält viele geröstete Kaffeebohnen

Inhalt

Infobox

Das Wichtigste in Kürze:

  1. Die Qualität der Bohne bestimmt maßgeblich den Geschmack des Kaffees, deshalb ist es wichtig, darauf zu achten.
  2. Die Qualität einer Kaffeebohne ergibt sich aus Faktoren wie Anbau, Ernte, Röstung und Kaffeesorte.
  3. Der Preis kann Auskunft darüber geben, ob hochwertige Verfahren und eine faire Bezahlung stattfinden.

Warum auf Qualität der Kaffeebohnen achten?

Einen guten, geschmackvollen Kaffee zuzubereiten ist komplexer als gedacht. Zubereitung, Ziehzeit, Mahlgrad, alles wichtige Faktoren. Jedoch spielt neben der Zubereitung die Kaffeebohne eine entscheidende Rolle. Ohne hochwertige Kaffeebohne auch keinen hochwertigen Kaffee.

Die Güte der Bohnen wiederum hängt nicht nur von der Sorte (Arabica oder Robusta) des Rohkaffees ab, sondern auch vom Anbaugebiet, von der Reinheit des Rohkaffees (Mängel, Insektenbefall, Fremdkörper usw.) und von der Art der Aufbereitung bei der Ernte (trocken oder gewaschen). Arabica gilt oft als hochwertige Bohne, doch Qualitätsschwankungen sind möglich. Die Robusta steht somit der Arabica Bohne in nichts nach. Der Geschmack der Kaffeebohnen variiert sogar innerhalb derselben Art.

In gemahlenem Zustand ist es jedoch nahezu unmöglich, die Qualität zu bewerten. Oftmals muss man sich auf die Angaben auf der Verpackung verlassen, schließlich handelt es sich um kein regionales Produkt.

Unsere folgenden Tipps erleichtern Ihnen die Beurteilung von Kaffeebohnenqualität, damit es Ihnen leichter fällt, hochwertige von minderwertigen Produkten zu unterscheiden.

Kaffeezubereitung ist komplex. Die Qualität der Bohne ist das ausschlagend für den Geschmack.  

8 Kaffeetassen auf einem Holztisch

Faktoren zur Beurteilung einer hochwertigen Kaffeebohne

Wenn möglich, setzen Sie auf ganze Bohnen und vermeiden Sie bereits gemahlenes Kaffeepulver. Ganze Bohnen lassen sich deutlich besser bewerten und versprechen gleichzeitig einen besonders aromatischen Kaffee. Schauen Sie sich vor der Zubereitung Ihres Kaffees die Bohnen genau an.

Achten Sie dabei auf folgende Faktoren:

  • Art der Kaffeebohne
    Wie bereits erwähnt, sind Arabica und Robusta die zwei Hauptarten, die im Handel erhältlich sind. Arabica wird allgemein als die hochwertigere Sorte angesehen, bietet jedoch eine breite Palette an Qualitätsstufen.
  • Herkunft und Anbau
    Aufgrund der langsameren Reifung und der besonderen Umweltbedingungen werden Hochlandkaffees oft als hochwertiger angesehen und gelten als begehrter. Die Kaffeepflanze (Coffea) spielt bei der Herstellung eines hochwertigen Kaffees ebenfalls eine wichtige Rolle, schließlich stammen von ihr die Samen ab, die später als Kaffeebohnen die Basis eines jeglichen Kaffees bilden.
  • Röstung
    Die Qualität der Kaffeebohne wird erheblich durch das angewendete Röstverfahren beeinflusst. Die Trommelröstung wird als qualitativ hochwertig angesehen, da sie minimal Bitterstoffe produziert.
  • Frische
    Kaffeebohnen verlieren nach der Röstung allmählich ihr Aroma. Deshalb ist es wichtig, frisch gerösteten Kaffee zu kaufen und ihn richtig zu lagern.
  • Verpackung
    Eine gute Verpackung schützt die Bohnen vor Licht, Luft und Feuchtigkeit, die das Aroma und den Geschmack beeinträchtigen können. Die meisten Verpackungen besitzen zusätzlich ein Aromaschutzventil. Es sorgt dafür, dass Kohlendioxid entweichen kann, ohne dass Sauerstoff eindringt. So ist das Aroma gut geschützt.
  • Bruch
    Wenn mehr als 5% der Kaffeebohnen in einer Tüte gebrochen sind, deutet dies darauf hin, dass sie möglicherweise nicht von Hand gepflückt wurden. Dies kann auf eine geringere Qualität hindeuten.
  • Schädlingsbefall
    Kaffeebohnen können während ihres Wachstums von Schädlingen befallen werden, erkennbar an kleinen Löchern in den Bohnen. Ein begrenzter Befall beeinträchtigt die Qualität nicht, doch ein massiver Befall kann auf schlechte Anbaubedingungen hindeuten.
  • Schimmelbefall
    Schimmelspuren auf Kaffeebohnen, erkennbar an einer fleckigen Oberfläche, weisen auf einen unsachgemäßen Trocknungsprozess hin. Obwohl dies durch die Röstung bei hohen Temperaturen gesundheitlich unbedenklich ist, kann es die Qualität beeinträchtigen.
  • Verarbeitung
    Der Boden, das Klima und die Anbautechniken können die Qualität der Bohnen beeinflussen. Die Picking-Methode, eine besonders zeitaufwendige und kostspielige Erntetechnik, bildet die Basis für die Herstellung von besonders hochwertigem Kaffee. Hierbei erfolgt die Ernte von Hand.
  • Fairer Handel und Bio-Siegel
    Diese Siegel können darauf hinweisen, dass die Bohnen nachhaltig angebaut und die Arbeiter fair behandelt wurden, was indirekt auch die Qualität der Bohnen beeinflussen kann.

Ist guter Kaffee eine Frage des Preises?

Der Preis eines Kaffees kann Rückschlüsse auf die Qualität der Bohne zulassen. Ist er besonders billig, zum Beispiel ein Kilo für weniger als 10 Euro, dann bleibt nicht viel für eine hochwertige Verarbeitung der Bohne übrig. Mit Abzug der Kaffeesteuer von ca. 2 Euro pro Kilo, muss vom Preis sowohl für die Bauern also auch die Hersteller noch eine faire Marge übrigbleiben. Dies ist nur möglich, wenn für Anbau, Ernte und Röstverfahren Geld zu Verfügung steht. Nichtsdestotrotz bedeutet ein sehr teurer Preis nicht immer die beste Qualität. Der Kopi Luwak Kaffee, einer der teuersten Kaffees, wir mittels einer Schleichkatze fermentiert. Eine nicht artgerechte Tierhaltung der Katze lässt vom Genuss des Kaffees abraten. Daher schauen Sie genau hin. Mit einem sehr günstigen Preis decken sich die Kosten des Verfahrens kaum. Bei einem sehr teuren Preis sollte transparent sein, was den Kaffee so teuer macht. Ein Fairtrade-Siegel verspricht einen gewissen nachhaltigen und ethischen Standard. Er ist ebenso ein guter Richtwert.

Fazit: So erkennen Sie die Qualität von Kaffeebohnen

Es lässt sich festhalten: Die Qualität einer Kaffeebohne setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen:

  1. Anbau, Ernte-, Röstverfahren und Kaffeeart haben Einfluss auf Aroma und Geschmack.
  2. Der Preis kann Rückschlüsse zulassen, ob für qualitativ hochwertige Verfahren Geld ausgegeben worden ist.
  3. Fair Trade- oder Bio-Siegel setzen einen Standard für fairen Handel und nachhaltigen Umgang.
  4. Die Qualität der Bohne selbst lässt sich am Zustand feststellen: Bruch, Steine oder Schädlinge mindern die Qualität.

Mit diesen Punkten im Hinterkopf stehen Sie beim nächsten Kaffeebohnen-Einkauf nicht mehr ratlos vorm Regal. Am Ende heißt es jedoch, testen Sie sich durch. Die Bausteine zahlen auf den Geschmack des Kaffee ein, aber es muss Ihnen auch schmecken.

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Unsere Autorin

Katrin

Seit mehr als zehn Jahren ist Katrin Eckart als zertifizierte Kaffeesommelière bei Kaffee Partner. Ihre Expertise bringt sie sowohl unseren Mitarbeitenden in Schulungen als auch unseren Magazin-Leser:innen näher. Jeder Text geht vor Veröffentlichung durch die Hände unserer Expert:innen.

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